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Demütig Sein

Ohnmächtig sein (3)
Datum:
28. März 2025
Von:
Katrin Altmaier

Zum Beginn der christlichen Fastenzeit hören wir den Satz: Staub bist du und zu Staub kehrst du zurück.“

Mein erster Gedanke hierzu war: Das macht doch sehr demütig.

Es ist eine erinnernde Mahnung daran, dass wir alle sterben müssen.

Ich höre darin auch ein: „Nimm dich nicht so wichtig.“ Und das ist schon fast entlastend.

Demütig sein heißt dabei nicht, sich selbst kleiner zu machen, als man ist – auch wenn die christliche Tradition das oft so praktiziert hat. Hier gab es immer wieder eine Gratwanderung zwischen besonnener Selbstbetrachtung und maßloser Selbsterniedrigung, die letztendlich doch wieder in einer Überheblichkeit gegenüber all denjenigen mündete, die diese Selbsterniedrigung nicht praktizierten.

Nein, besser gefällt mir der Gedanke von Carolin Emcke, die von einem „entschützten Leben“ spricht:

Ein Leben, in dem wir uns weniger voneinander abschotten. In dem wir uns entpanzern, offener werden und entschützter miteinander umgehen. In dem wir feinfühliger gegenüber dem sind, was uns tatsächlich begegnet, und entsprechend darauf reagieren. Ein Leben, in dem wir nicht unwichtig sind – aber alle anderen ebenso wichtig.

Das verändert etwas.

Denn dann sehen wir nicht nur uns selbst, sondern erkennen, dass wir Teil eines großen Ganzen sind – indem wir alle gemeinsam unterwegs sind.