Versöhnlich sein

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Zur Fastenzeit 2025 haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was uns helfen könnte, das Gefühl der Ohnmacht, das die aktuelle (Welt-)situation bei uns auslöst, zu überwinden oder zumindest besser mit ihr klarzukommen.
Ausgehend vom Aschermittwoch und dem Aschenkreuz - dem Beginn der christlichen Fastenzeit - beschreiben wir sechs unterschiedliche Haltungen, die alle eng miteinander verbunden sind.
Heute:
Versöhnlich sein
Versöhnlich zu sein fällt mir oft wahnsinnig schwer. Dabei weiß ich, dass es mir guttun würde.
Das Gefühl des Gegeneinanders, der Wut, schadet mir auf Dauer. Ein versöhnlicher Blick auf die Menschen um mich herum, auf mich selbst und auf unsere Umwelt enthärtet mein Herz und weitet meinen Blick. Es lässt mich empathischer sein und führt wiederum dazu, dass ich mich mehr verbunden mit anderen fühle.
Als Christ:innen glauben wir daran, dass G*tt sich schon längst mit uns versöhnt hat in dem er in Christus die Entfremdung zwischen Mensch und G*tt überwunden hat. Christus hat dies praktisch im Akt der vollkommenen Zurücknahme des eigenen Wesens gemacht. Er legte die g*ttliche Gestalt ab. Und das aus Liebe zu uns.
Versöhnlich kann ich also nur sein, wenn ich mich selbst zurücknehme, wenn ich bereit bin, ehrlich darauf zu schauen, was mich so unversöhnlich stimmt und wenn ich offen dafür bin, den anderen Menschen als gleich wichtig und gleichwertig zu betrachten, zuzuhören und verstehen zu wollen. Wenn ich mir den anderen Menschen sozusagen „entfremde“.
Das ist herausfordernd und es hat Grenzen. Mit manchen Handlungen und Haltungen kann ich mich auch nicht versöhnen.